Es funktioniert unter der Dusche. Oder wenn du auf dem Klo sitzt. Oder beim Autofahren. Einfach meistens an Orten und in Situationen, wo du die Genialität deiner Gedanken kaum festhalten kannst. „Verdammt, das muss ich mir aufschreiben, das ist großartig. Das darf ich echt nicht vergessen“. Aber dann passiert es doch.
Aber auf Befehl geht das nicht. Auf Knopfdruck Ideen haben, kreativ sein funktioniert irgendwie gar nicht. Denn hinsetzen und genial sein klingt schon komisch und ist es auch. Und somit ist kreatives Denken und eigene Kreativitätstechniken, sobald es bewusst, zu einem bestimmten Zeitpunkt und mit Ziel und Ergebnis geschehen soll, wirklich eine echte Challenge.
Und jedes Mal, wenn ich schreibe „Nimm dir Zeit, bekomme Abstand, denke in Ruhe darüber nach, was deine Bestimmung oder Berufung ist, überlege dir die Möglichkeiten, die du hast, dein Hamsterrad zu verlassen“ denkst du für dich, dass es genau so nicht geht. Weil es eben nicht auf Befehl läuft.
Cool wäre es, ein paar Werkzeuge im Köcher zu haben, wie du kreativ bist. Oder noch besser Werkzeuge, die deine Gedanken davon ablenken, jetzt kreativ sein zu müssen, indem sie kreativ sind. Ich weiß, war ein komplexer Satz, macht aber Sinn. Ich musste ihn auch zweimal durchdenken, bevor ich ihn hingeschrieben hab. Besser ging’s nicht …
Um nun den Prozess des kreativen Denkens einzuleiten, um dich fitter zu machen, an Leidenschaft, Berufung, Bestimmung und Hamsterrad-Ausstieg zu denken, habe ich ein paar dieser Kreativitäts-Techniken für dich zusammengestellt:
8 Kreativitätstechniken für Ideen am laufenden Band
1) Führe ein Ideen-Journal
Ich bin da total retro. Ich habe ein kleines schwarzes Buch. Ich nenne es meinen Kodex. Nicht nur meine Erfahrungen schreib ich da rein, sondern einfach alle wirren Ideen, die so in meiner Birne rumspuken. Weil man ja nie weiß, wofür man das eine oder andere noch gebrauchen kann. Wenn ich mal kreativ sein muss, wird einfach rumgeblättert, und alleine durch die Ideen, die da drin stehen, wird der kreative Teil meines Gehirns aktiviert.
2) Schaffe eine „heilige“ Umgebung
Wenn ich einmal in einer bestimmten Situation oder an einem bestimmten Ort schon mal so richtig kreativ (fast hätte ich gesagt “genial”) war, dann komm ich immer wieder dorthin zurück. Suche dir also eine Umgebung, die dich inspiriert und die mit positiven Gedanken aufgeladen ist. Dein Unbewusstes weiß dann bei diesem Ort: Oh juchu, wiir benutzen wieder Kreativitätstechniken! Jetzt ist kreativ sein angesagt!
3) Im Kino sitzen
Stell dir vor, du beobachtest deine Situation von außen. Als ob du im Kino sitzt und dich beobachtest. Als unbeteiligter Dritter siehst du andere Optionen als aus deinen eigenen Augen. Du reflektierst und bist distanzierter. Besonders wenn es darum geht, für vermeintlich Auswegloses kreative Möglichkeiten zu entwickeln, ist der Blick von draußen sehr nützlich.
4) Raus! Einfach mal raus!
Genehmige dir regelmäßig eine kleine Flucht. Bei mir um die Ecke ist Österreichs größter Schlosspark und mittlerweile bin ich sehr oft dort zum Spazierengehen. Da wird das Handy abgeschaltet und einfach nur herumgeschlendert. Finde für dich eine kleine Oase, wo du schnell mal so flüchten kannst für zwei Minuten Urlaub. Du wirst erstaunt sein, wie die Gedanken plötzlich von selbst auftauchen.
5) Insane in the mad brain
Das Lied von Cypress Hill ist für mich der Inbegriff des Schräg-Seins. Und komischerweise verdreht dieser Song mein Gehirn immer. Lass deinen Kopf mal rumspinnen. Schalte die Ratio weg (das Ganze „Das geht so nicht“-Zeug) und springe von einem kranken Gedanken zum nächsten. 99 % davon wirst du vergessen können. Das eine Prozent kann dann aber was. Finde am besten ein Ritual, das dich in den Crazy-Modus bringt, wie bei mir diese schlechte 90er-Jahre-Rap-Nummer.
6) Mit den Augen eines Kindes
Irgendwann hat man uns ja das grenzenlose Kreativ-Sein aberzogen. Mit dem Erwachsenwerden nämlich. Kinder haben aber eine großartige Art, die Welt zu sehen, nämlich unschuldig. Wenn du Kinder in deinem Familien- oder Freundeskreis hast, dann tu mal was ganz Absurdes. Frag sie nach ihrer Meinung. Ja, frage sie, wie sie das Hamsterrad verlassen würden oder womit sie gerne mal Geld verdienen würden. Ich gehe nicht davon aus, dass du pausenlos Vorschläge bekommen wirst, die du umsetzen kannst. Aber du hast Vorschläge bekommen, die anders sind und dich dann auch anders denken lassen.
7) What would XZ do?
Ich spiele immer mit dem Gedanken, was entweder reale Personen, die Role Models sind, oder fiktive Charaktere tun würden. Ich spiel oft das Spiel
What would
- Tony Robbins
- Richard Branson
- Steven Spielberg
- Lady Gaga
- James Bond
- Tony Stark
- oder Indiana Jones
do?
Ich kann dir eines versichern: Die Ergebnisse sind durchaus verblüffend.
8) Denke an das Gegenteil
Hole dir dieses Buch:
Egal, was du denkst, denk das Gegenteil*
Selten, dass mir etwas so viele neue, andere Aspekte des Denkens aufgezeigt hat wie dieses Buch.
Es gibt noch zig andere Kreativitätstechniken, das sind die, die bei mir regelmäßig zum Einsatz kommen. Wenn du Ergänzungen hast, dann bitte ab in die Kommentare damit. Dann haben wir alle was davon!