An deinem Lebenstraum arbeiten? In diesem Artikel findest du 6 Gründe, warum du noch nicht damit angefangen hast.
,,Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!‘‘ – Millionen Menschen haben diesen Spruch als Whatsapp – Status. Er hängt an Schlafzimmerwänden, wird auf Postkarten gedruckt und in 0-8-15 Werbespots von schlanken Frauen daher geflüstert. Und doch sitzen genauso viele Menschen gerade zuhause vor ihrem Laptop und fragen sich:
Warum bin ich eigentlich nicht glücklich?
Was ist aus meinen Träumen geworden?
Warum mache ich diesen Job und nicht das, was ich wirklich will?
Ja genau, warum ?
Warum sitzt du immer noch in deinem Hamsterrad?
Die Gründe dafür können vielfältig sein. Die ersten Schritte in eine neue Richtung können zwar einfach sein, aber sie sind auch beängstigend. Es ist als würdest du alleine mit dem Boot rausfahren und schon nach wenigen Metern merken, dass du in einen dichten Nebel geraten bist und gerade noch das Ufer sehen kannst. Was machst du nun?
Ruderst du zurück oder vertraust du dem Unbekannten?
Träumen ist immer einfach. Es ist einfach, sich vorzustellen, wie das Boot schließlich an den sicheren Hafen deiner Wunschinsel gelangt und du endlich glücklich sein wirst. Diesen Plan jedoch in die Realität umzusetzen, das ist eine ganz andere Nummer.
Im Folgenden möchte ich dir einige Gründe aufzeigen, warum es so schwierig sein kann, endlich die eigenen Träume anzupacken und wie du diese überwinden kannst.
1. Du hältst an einem Scheintraum fest
Lehrer – schon immer war das dein Traumjob gewesen. Seit Jahren hast du dir vorgestellt, wie es ist, in der Schule ein Praktikum zu absolvieren und den Kindern etwas beizubringen. Und du scheinst auf dem besten Weg zu sein. Du bist für Deutsch und Englisch eingeschrieben und du erzählst allen von deinem zukünftigen Beruf, doch die Motivation, die Begeisterung, das beides scheint auf dem Weg irgendwo liegen geblieben zu sein.
Aber das war doch mein Traum, denkst du dir, weswegen fühle ich es denn nicht ?
Mit den Erfahrungen und Begegnungen, die wir im Leben machen, kommt es vor, dass sich unsere Interessen und Wünsche ändern. Manchmal merken wir dabei gar nicht, dass unsere alten Träume gar nicht mehr aktuell sind. Sie brauchen sozusagen ein Update 2019.
Das ist kein Drama und kein Fehler.
Wie willst du mit 21 wissen, was du für den Rest deines Lebens machen willst?
Und selbst, wenn du irgendwann weißt, was du willst, darf es sich dann nie verändern? Wie finde ich eine Strategie, mit der ich langfristig auf etwas zuarbeiten kann, was mir wirklich gefällt?
Die Strategie:
Frage dich, ob das, woran du gerade arbeitest, wirklich noch dein Traum ist.
Eventuell hast du gerade nur ein kleines Tief, aber vielleicht realisierst du auch, dass eine neue Richtung genau das Richtige für dich ist.
Reflektiere:
Sind meine Interessen und Werte dieselben wie zu dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe?
Was hat sich verändert?
Was habe ich gelernt?
Manchmal reicht es auch , seinen Traum zu modifizieren, um wieder mehr Begeisterung und Leidenschaft zu wecken. Vielleicht ist Englisch einfach nicht das richtige Fach. Vielleicht sollte es lieber Französisch sein. Vielleicht möchtest du gar keine Blogartikel mehr über Mode schreiben, sondern über die Frauen in Ostafrika. Nehm dir am besten einfach mal einen Tag Zeit für eine Selbstreflektion.
2. Dein Traum ist viel zu groß
,,Träum groß!‘‘ ist auch so ein Spruch, der dir bestimmt schon genauso oft wie mir um die Ohren geflogen ist. Und eigentlich ist daran auch nichts falsch.
Eigentlich.
Ich schreibe hier bewusst eigentlich.
Natürlich ist es gut, wenn du ehrgeizig bist und dich nicht so schnell zufriedengibst, allerdings können große Träume und Ziele auch überwältigend sein. Sie können dich quasi zu Boden ringen, sodass du aufgibst, bevor du überhaupt angefangen hast.
Stell dir vor, jemand würde all die Nahrungsmittel, die du in deinem Leben noch essen musst, um 90 Jahre alt zu werden, auf einmal vor dir aufstellen. Du schaust auf den riesigen Berg aus Essen und denkst: Wie soll ich das alles schaffen?
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir würde da der Appetit vergehen.
Genau so ist es auch mit deinen Träumen. Sie erscheinen dir viel zu riesig und du hast das Gefühl, das alles kannst du niemals schaffen.
Die Strategie:
Zerteile deine Träume. Unterteile sie in kleine Etappenziele und konzentrier dich erstmal auf diese. Du sollst nicht deinen großen Traum aus dem Blick verlieren, doch erfreu dich an den kleinen Zielen auf dem Weg. Sich zu einer kleinen Aufgabe zu motivieren ist viel einfacher.
Du willst ein Buch schreiben? Wie wärst, wenn du dir erstmal ein Kapitel vornimmst? Und dann das nächste, und das nächste usw.
Hast du dann einzelne Meilensteine erreicht, wird der große Traum auf einmal immer greifbarer und es wird einfacher weiterzumachen.
3. Du hast nicht genug Vertrauen in dich
Glaubst du überhaupt daran, dass du dein Ziel erreichen kannst? Dass du deinen Traum wahrmachen kannst?
Häufig stellen wir uns zwar die schönsten Szenarien vor, doch besonders unbewusst hegen wir einen riesigen Haufen Zweifel. Vielleicht glaubst du, dass du nicht die richtigen Talente und Fähigkeiten besitzt, um deinen Traum zu erreichen oder dass deine Lebensbedingungen nicht passen.
Lass dir hier sagen: Das ist Quatsch!
Leidenschaft, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind weitaus wichtiger als Talent, wenn es darum geht, ein Ziel zu erreichen.
Es ist durchaus möglich, dass dir wirklich Fähigkeiten fehlen, die du brauchst, doch das sollte dich nicht daran hindern, anzufangen.
Die Strategie:
Frage dich:
Warum traue ich mir diesen Traum nicht zu? Welche Fähigkeiten fehlen mir?
Wenn du genau weißt, wo deine Zweifel sitzen, kannst du diese bewusst bekämpfen. Fang klein an und erweitere deine Fähigkeiten Schritt für Schritt. Hier hilft es natürlich auch allgemein an deinem Selbstvertrauen zu arbeiten. Hierfür gibt es vielfältige Methoden, die du auch auf diesem Blog findest.


4. Du machst dich abhängig von anderen Menschen
Dieser Punkt ist sehr eng mit dem vorherigen verwandt.
Hast du Angst, dass dein Traum von anderen nicht gut angesehen wird? Dass sie dich mit Vorurteilen und Sorgen bombardieren?
Ich kann diese Ängste sehr gut verstehen. Jeder von uns hat sie hin und wieder. Wir fragen uns viel zu viel, was andere von uns und von den Dingen, die wir tun und wollen, denken. Und daraus resultiert, dass wir auch viel zu oft das tun, was unsere Mitmenschen von uns erwarten.
Statt das zu tun, was wir wollen! Was du willst!
Die Strategie:
Frag dich, was du machen würdest, wenn du ganz allein auf der Welt wärst. Schreibe dir auf, was die wichtigsten Menschen in deinem Leben sich von dir wünschen oder sich für dich wünschen. Dann schreibe deine eigenen Wünsche und Träume auf. Betrachte beides unabhängig voneinander. Mache dir bewusst, dass zwar deine Mitmenschen einen wichtigen Platz in deinem Leben einnehmen können, die Entscheidung allerdings immer bei dir liegt.
Und die ,richtigen‘ Menschen werden bei dir bleiben, egal wie dein Traum aussieht.
5. Du willst dein altes Leben nicht aufgeben
Du arbeitest nun schon fünf Jahre als Bürokauffrau. Du stehst vor einer Beförderung.
Eigentlich ist das nicht dein Traum.
Eigentlich wolltest du längst Besitzerin eines eigenen kleinen Cafés sein, doch du hast nun schon so viel in deinen Angestelltenjob investiert.
Du fragst dich: All die Arbeit, all die Zeit, all die Anerkennung – Wie kann ich das einfach wergwerfen?
Uns Menschen fällt es generell schwer, Dinge aufzugeben, die uns viel Energie, Zeit und Mühe gekostet haben. Wir können uns daher von Beziehungen, Jobs oder Materiellem nur sehr schwer trennen, unabhängig davon, ob sie uns gut tun oder nicht.
Die Strategie:
Mache dir bewusst:
Es zählt nicht das, was du bisher investiert hast, sondern es zählt, worin du deine Mühe, Zeit und Liebe von jetzt an, von genau diesem Moment an, investierst.
Betrachte das ganze Bild einmal vom heutigen Tag aus und blende die Vergangenheit aus.
Außerdem: Nichts war umsonst. Auch wenn du den Job als Bürokauffrau aufgeben solltest, hat er dich doch in deinen Erfahrungen und deiner Persönlichkeit geprägt. Das kann dir keiner nehmen.
6. Du willst Sicherheit
Besonders in Deutschland haben wir alle ein riesiges Bedürfnis nach Sicherheit. Bloß keine Gefahr, bloß kein Risiko. Und deswegen am besten einen festen Job mit Arbeitszeiten von 9 to 5, oder besser noch ein Beamtenverhältnis. Viele schöne Träume liegen allerdings fernab von der Straße der Sicherheit. Sie liegen im Hochrisikogebiet. Und genau deshalb zögern so viele von uns, sich auf den Weg dorthin zu machen.
Dabei vergessen wir: Es gibt nie eine 100%ige Sicherheit. Du kannst morgen schon tot sein.
Du kannst nie wissen, was passieren wird.
Genau deswegen ist es so idiotisch, immer an dieser angeblichen Sicherheit festzuhalten. Ich glaube, dass wir oftmals unsere Träume gerade deshalb verpassen, weil wir viel zu viel zögern und uns versichern, anstatt einfach mal mit Optimismus und Selbstvertrauen auf ein Ziel zuzusteuern.
Die Strategie:
Schreibe dir einmal auf, was alles schiefgehen könnte und dann schreibe dir auf, was alles gut gehen könnte. Meistens sind unsere Sorgen gar nicht berechtigt und du siehst, dass du viel mehr zu gewinnen hast. Mache dir zur Not einfach einen Plan B, der dich auffängt, sollte doch einmal etwas schiefgehen.
Fazit:
Einen Traum wirklich anzugehen, kann sehr beängstigend sein. Es gibt so viele Hürden, die überwunden werden müssen, so viele Sorgen, die dich heimsuchen. Halt dir zuletzt noch einmal ganz deutlich vor Augen:
Warum ist das mein Traum? Was fasziniert mich daran? Warum bin ich davon überzeugt?
Wenn du nämlich wirklich von deinem Traum überzeugt bist und mit Leidenschaft daran arbeitest, wird der Traum auch viel eher in Erfüllung gehen.
Vergiss nie, auch auf dem Weg dorthin glücklich zu sein – das hast du dir verdient!
Cheers
Ein Artikel von Lisa Carstensen