Marketingplan? Für einen Blog? Es gibt die weitverbreitete Meinung, dass Bloggen und Geld verdienen nicht zusammengehören, dass Bloggen eine offene Sache ist, die nicht zu sehr vermarktet werden sollte. Nur darf man durchaus mit dem, was man liebt, auch Geld verdienen. Dafür braucht es dann ein wenig Struktur und Plan.
Klar ist aber eines: Bloggen und Business können eine perfekte Symbiose bilden. Dein Blog hat gehörig Anteil daran haben, dass dein Business gut läuft. Vor allem wenn es um Kundengenerierung und dem Aufbau von Vertrauen in dich, deine Marke und dein Business geht. Da ist ein Blog unschlagbar. Wenn du also einen Marketingplan für dein Business hast, warum den Blog dort nicht integrieren?
1) Marketingplan – Positionierung & Co
Die erste Frage ist, ob du für dich überhaupt einen Marketingplan gemacht hast. Bedeutet: Hast du eine Positionierung für dein Business? Kannst du in einem Satz erklären, worum es geht? Hast du das Alleinstellungsmerkmal (USP), Nutzen und Features definiert? Ist es klar, wen du ansprichst und wo du deine Zielgruppe findest? Ist dir klar, welches Problem gelöst wird und wobei du deiner Zielgruppe helfen möchtest? Hast du all das als Marketingplan ordnungsgemäß niedergeschrieben? Wenn du all diese Fragen mit Ja beantworten kannst, hast eine gute Basis für deinen Marketingplan.
2) Zielsetzungen
Ja, das leidige Ziele-Thema. Eines ist mir wichtig: Es geht beim Ziele-Setzen nicht automatisch um Zahlen. Es gibt viele Ziele, die du mit deinem Business und Blog verfolgen kannst. Wichtig ist, dass du dir Ziele setzt, deren Erreichen in deiner Macht steht. Also statt: Ich möchte 10.000 Leser im Monat, lieber: Ich veröffentliche zweimal pro Woche einen neuen Artikel. Du merkst den Unterschied.
Mögliche Ziele sind:
Etwas erklären
Du hast ein Expertenwissen, bist begeistert von einer Sache und möchtest dein Wissen weitergeben. Dir geht es einfach darum, dass mehr Menschen von deinem Lieblingsthema erfahren und sich dadurch für dein Produkt oder deine Dienstleistung zu interessieren beginnen. Denke aber auch hier stets an den Nutzen für den Leser.
Netzwerken
Dir geht es um Kommunikation, um den Austausch mit anderen Menschen. Es geht dir darum, Menschen kennenzulernen oder ein Netzwerk aufzubauen
Schreiben lernen/Autor werden
Schreiben macht dir Spaß und du möchtest einfach ein guter Autor werden, und zwar zu einem Thema, das dir selbst gefällt und dich interessiert, du willst vielleicht sogar über etwas mehr erfahren oder eine Fähigkeit erlernen und das mit deinem Blog dokumentieren. Viele werden sich jetzt denken, das ist doch kein Business-Ziel, aber das ist so nicht ganz korrekt. Denn wenn du besser schreibst, besser mit Wortem umgehen kannst, wirst du auch dich, dein Produkt oder deine Dienstleistung besser vermarkten können. Also ein wenig Umwegrentabilität.
Experte werden (Vorträge, Buchaufträge)
Du bist ein echter Experte in einem bestimmten Bereich und willst einfach eine große Anzahl an Menschen erreichen. Verlage, Firmen etc. sollen auf dich aufmerksam werden und dich einladen, beauftragen oder buchen.
Marketingplan – Basis für ein Business
Ein Blog selbst ist kein Businessmodel, sondern ein Marketinginstrument. Wenn du eine Leserschaft aufgebaut hast und deine Leser dir auch zu Recht vertrauen, kannst du Strategien einsetzen, deinen Blog zu Geld zu machen. Monetarisieren nennt man das in der Fachsprache. Egal welche Ziele du verfolgst, schreibe sie detailliert nieder. Terminiere sie und rufe sie dir regelmäßig in Erinnerung.

3) Redaktionsplan
Ein Redaktionsplan ist ein sehr umfangreiches Thema. Es gibt eine Menge an Tools, Apps, Anleitungen & Co, wie du einen Redaktionsplan erstellst. Das beginnt bereits bei der Entscheidung, wie häufig du neuen Content entwickelst. Das ist übrigens ein gesondertes Thema. Dazu an einer anderen Stelle mehr. Eines nur vorweg, all diese Elemente müssen idealerweise in deinem Plan zusammenlaufen:
- Material sammeln (Ideen, Zitate, Bilder, Headlines, Themen, Texte, Bilder, Audio, Video)
- Thematisierte Ordnung
- Artikel schreiben
- Bildmaterial
- SEO-Texte
- Artikel timen
- Artikel-Archiv
- Gastartikel-Sammlung
- Interview-Fragen
- Kontakte zu anderen Bloggern oder Verlagen
- Social-Media-Ideen
4) Marketingplan – Statistiken
Statistiken können für einen Blogger die Hölle sein. Es nämlich zwei Extreme. Die einen die sich für Zahlen gar nicht interessieren und die anderen, die pausenlos in den Stats hängen. Beides nicht gut. Wichtig ist, dass du dir Kennzahlen definierst, die für dein Ziel eine Aussage haben. Fokussiere dich darauf, dass dein Blog nicht Selbstzweck ist, sondern Kunden für dein Business generieren soll
Folgende Tools kannst du einsetzen
- Google Analytics (Vorsicht bez. der DSGVO)
- Matomo (einfacher, was die DSGVO betrifft)
- Jetpack, wenn dein Blog auf WordPress läuft
- Statistiken deiner Newsletter-Tools
- Statistiken deines Podcast-Hosters, wenn du einen Podcast betreibst
- Insights der Social Mediakanäle, die du bespielst
Es ist unbestritten, dass zu einer ordentlichen Marketingplanung auch eine Zielsetzung gehört, was die Zahlen betrifft. Abhängig von deinen anderen Zielen – ob sie qualitativ oder quantitativ sind – spielen Statistiken mehr oder weniger für deinen Blog und dein Business eine wichtige Rolle. Klar ist, dass diese Zahlen nicht groß sein müssen, sie müssen nur treffsicher sein.
5) Social Media
Social Media ist eines der wichtigsten Instrumente, um deinen Blog zu bewerben. Definiere die Portale, auf denen du präsent bist, und integriere in deinen Redaktionsplan die Häufigkeit der Social-Media-Aktivitäten. Mache eine tägliche oder wöchentliche Routine daraus. Überlege dir, wo du deine Artikel sonst noch unterbringen kannst (Facebook-, XING-, LinkedIn-Gruppen, Instagram Stories, Pinterest, Twitter, TikTok) und schaffe Kooperationen mit anderen Bloggern, damit ihr euch gegenseitig unterstützen könnt. Erkenne, wann gute Zeiten sind, um zu posten und worauf deine Social Media Community am besten reagiert. Bringe das in den Redaktionsplan ein.
6) Gastartikel
Plane die Häufigkeit und die Funktion von Gastartikeln. Wie oft sollen andere zu Wort kommen, was willst du damit erreichen, was versprichst du dir davon? Auch hier greifen Redaktionsplan, Zielsetzungen und Statistiken zur Überprüfung zusammen. Mache dich dann auf die Suche nach möglichen Autoren, die nicht unbedingt nur Blogger sein müssen. Kontaktiere diese, mache den Nutzen für den Gastautor klar und umreiße immer sofort mögliche Regeln auf deinem Blog (Umfang, Du-Wort, üblicher Aufbau etc.), so dass dein Autor nicht doppelt und dreifach arbeiten muss. Achte darauf, dass sich die Gastartikel harmonisch in deinen Redaktionsplan einfügen. Auf der andere Seite schreibe selbst strategisch ausgewählte Gastartikel, weil dies der einfachste Weg ist, um zu qualitativ hochwertigen Backlinks zu kommen. (Auch das ist ein gesondertes Thema)
7) Leserbefragungen
Eine Leserbefragung ist ein perfektes Werkzeug, um die strategische Ausrichtung deines Blogs zu überprüfen oder neu zu definieren, denn du musst einfach wissen, was deinen Lesern und potentiellen Kunden unter den Nägeln brennt. Erstens, um auf deinem Blog und für deine Kunden weiterhin das zu liefern, was deine Leser interessiert, und zweitens, um einen Anhaltspunkt für ein eventuelles Produkt oder eine Dienstleistung zu haben, mit der du dann auch Geld verdienen kannst.
8) Werbung auf Facebook, Instagram, Google & Co
Auch wenn die Bewerbung eines Blogs via Facebook und Google Adwords Geld kostet, musst du dies trotzdem in Erwägung ziehen, abhängig wieder davon, welche Ziele du verfolgst. Und zwar dann, wenn dein Blog und das dazu gehörige Business schon eine Zeit lang online ist. Beide Möglichkeiten werden von unzähligen Bloggern & Online Marketern erfolgreich eingesetzt.
9) Newsletter-Strategie
Die Wichtigkeit einer guten Newsletter-Strategie kann man nicht müde werde zu unterstreichen.
Klar ist aber, dass es nichts besseres gibt, um
- deine Leser zu binden, sodass sie immer wieder kommen
- mit deinen Lesern in Kontakt zu treten und zu bleiben
- deinen Lesern Gutes zu tun, das heißt exklusive Inhalte zukommen zu lassen
- deinen Lesern Produkte und Dienstleistungen von dir anzubieten
Auch hier ist es wichtig, dass Zielsetzungen und Statistiken ineinandergreifen.
10) Automatisierungen
Manche schwören darauf, manche lehnen es ab. Das Einsetzen von Automatisierungstools für deine Social-Media-Promotion. Von Hootsuite über Buffer, CoSchedule, Edgar bis Social Network Auto Poster gibts es unzählige Tools, die dir alle viel Arbeit abnehmen. Vergiss aber nicht, dass am Ende des Tages deine Leser nicht das Gefühl haben sollen, mit einer Maschine zu kommunizieren. Blogger sind Menschen und sollen das auch unter Einsatz des ganzen technischen Schnickschnacks bleiben.
11) Produkte & Dienstleistungen
Ein großer Fehler, den viele Blogging-Neulinge machen: Zu lange warten, bis man mit einem Produkt oder einer Dienstleistung in den Verkauf geht. Denke bereits von Anfang an etwaige Produkte und plane sie im Redaktionsplan ein. Viele Faktoren wie Leserbefragungen, Newsletter-Zahlen, deine Ad-Strategie und natürlich dein Redaktionsplan spielen hier zusammen. Eines ist klar: Definiere den Start eines etwaigen Produktes oder einer Dienstleistung rund sechs Monate vorher, sodass du Schritt für Schritt darauf hinarbeiten kannst. Auch hierfür ist ein Artikel in Vorbereitung.
12) Kooperationen
Abgesehen von gegenseitigen Gastartikeln sind Kooperationen jeder Art, ob mit Bloggern, Verlagen, Medien, Firmen, Eventveranstaltern etc. immer wünschenswert. Perfekt ist, wenn du diese Gedanken in den Redaktionsplan einfließen lassen kannst, sodass etwaige Coops nicht für deine Leser als Werbung erscheinen, sondern sie stets ihren Nutzen dabei sehen. Kooperationen müssen stets für alle Beteiligten, in jedem Fall aber für deine Leser, einen Gewinn darstellen.
Ich weiß, das ist eine Menge, aber wie du in den diversen Hinweisen mitbekommen hast, gibt es zu den einzelnen Bereichen gesonderte Artikel, damit du allumfassend informiert bist.
Aus einem Blog ein Werkzeug für ein erfolgreiches Business zu machen, ist ein dauernder Lernprozess, der zwar viel Spaß macht, aber auch Zeit- und Geldinvestment nötig macht. Wenn du es mit Strategie und Plan angehst, wenn du deine Ziele richtig setzt und vor allem dran bleibst, auch wenn’s man nicht so rund läuft, dann ist der Erfolg sehr wahrscheinlich.