Du hast noch nie vom Personal Branding gehört? Dann wird es höchste Zeit! Denn der neumodisch anmutende Begriff ist dein Erfolgsrezept für das Berufsleben – und zwar unabhängig davon, ob du angestellt oder selbstständig bist…beziehungsweise dich selbstständig machen möchtest.
Geheimnisse machen das Leben interessanter und wer nicht zu viel von sich preisgibt, wirkt mysteriös, so lauten die Überzeugungen vieler Menschen. Sie geben sich daher bewusst zurückhaltend, wenn sie fremde Menschen kennenlernen oder ein Date haben. Mag auch sein, dass das für einige Personen im Privatleben stimmt. Doch irgendwann müssen auch hier die Masken fallen, damit Vertrauen entstehen kann.
Und genau um dieses Vertrauen geht es auch im Berufsleben. Geheimnisse sind hier fehl am Platz, denn wenn ein Kunde ein Produkt kauft oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, bedeutet das für ihn immer ein Risiko. Er gibt sozusagen einen Vertrauensvorschuss und möchte nicht enttäuscht werden. Er will wissen, was er für sein Geld bekommt.
Was hat deine Marke mit Vertrauen zu tun?
Geheimnistuerei und Mysterien können dir also auf deinem beruflichen Weg nur schaden. Sie stellen Hindernisse dar, welche du glücklicherweise ganz einfach selbst beseitigen kannst. An dieser Stelle kommt das Personal Branding ins Spiel. Hierbei geht es darum, deine eigene „persönliche Marke“ zu kreieren. Denn wenn du als Marke greifbar bist, bist du für die Kunden transparent – oder beispielsweise für einen zukünftigen Arbeitgeber.
Wenn du also transparent bist, gibt es keine Geheimnisse. Dadurch können dich die Kunden, Arbeitgeber & Co einschätzen. Sie bauen Vertrauen zu dir auf und sind dementsprechend auch zu dem bereits erwähnten Vertrauensvorschuss bereit. Auf gut Deutsch: Sie sind bereit, in dich zu „investieren“. Sie kaufen beispielsweise dein Produkt, beauftragen dich als Freelancer, stellen dich als Arbeitnehmer ein oder befördern dich zur Führungskraft – und zwar all das nur in dem Glauben, bereits jetzt zu wissen, was sie in Zukunft im Gegenzug für diese „Investition“ erhalten.
Was also kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach: Wenn du als Person greifbar bist, können dich andere Menschen besser einschätzen, fassen Vertrauen und somit wirst du beruflich erfolgreich(er). Damit bist du eigentlich nichts anderes als eine klassische Marke wie beispielsweise Apple – und hier weiß jeder: Die Produkte sind zwar teuer, dafür bieten sie aber technische Innovationen und Bedienerfreundlichkeit.
Wie kann den ein Mensch eine Marke sein?
Apple ist nur ein Beispiel von vielen, wenn es um starke Marken geht. VW, Coca-Cola, Nike…die Liste der Marken, welche wohl beinahe jeder Mensch auf der Welt kennt, ist lang. Doch würdest du auch Personen wie Angela Merkel oder Brad Pitt als Marken bezeichnen? Vermutlich nicht!
Genau diese Sichtweise musst du aber ändern. Denn genau genommen sind auch Personen eine Art von Marke – und zwar nicht nur solche berühmten Persönlichkeiten, sondern jeder Mensch. Wenn du an deine Mutter denkst, hast du ein gewisses Bild von ihr und vermutlich könntest du sie in wenigen Worten oder ein bis zwei Sätzen beschreiben. Zumindest würdest du das nennen, was sie deiner Meinung nach ausmacht…ihre Alleinstellungsmerkmale sozusagen. Ein solches Profil könntest du vermutlich für deine Arbeitskollegen, deinen Chef, deinen Fußballkumpel, deinen besten Freunden und alle weiteren Personen in deinem sozialen Umfeld erstellen.
Auf den zweiten Blick hat also tatsächlich jeder Mensch eine Art Marke, ebenso wie jedes Unternehmen. Ob dein Eindruck dabei der Realität entspricht oder nicht, ist nicht ausschlaggebend. Stattdessen bist du davon überzeugt und diese Überzeugung beeinflusst deine Handlungen. Wenn du einen Menschen als unzuverlässig einstufst, wirst du ihn nicht mit einer wichtigen Aufgabe betrauen. Wenn du jemanden als nicht vertrauenswürdig einschätzt, wirst du ihm kein Geld leihen. Die Liste der „Wenn’s“ könnte ewig weitergeführt werden. Doch das Zwischenfazit ist klar: Ja, auch ein Mensch ist eine Art Marke.


Mit Personal Branding zu mehr Erfolg
Auch, wenn du dich vielleicht nicht gerne in Schubladen stecken lässt – so „ticken“ Menschen nun einmal. Das Gehirn denkt gerne in Schubladen. Und während du privat nicht in solche passen musst, kannst du beruflich nur davon profitieren. Du kannst dieses Schubladendenken nämlich aktiv zu deinem Vorteil nutzen. Aber wie?
An dieser Stelle kommt das Personal Branding ins Spiel. Hierbei geht es darum, zu einer solchen Marke zu werden und diese bewusst zu steuern. Du überlässt also nicht dem Zufall, in welche Schublade du von deinen Mitmenschen, potenziellen Arbeitgebern, Kunden & Co gesteckt wirst. Stattdessen gestaltest du dein „Etikett“ selbst. Du entscheidest also, welche Art von Etikett du darstellen willst, was darauf steht, welche Farben es haben soll, usw. – ähnlich einem Kleidungsstück im Einzelhandel oder Nahrungsmittel im Supermarkt.
Diese Metapher verdeutlicht, dass du deine „Personal Brand“ selbst in der Hand hast und diese aktiv gestalten solltest. Du kannst dir nämlich nicht aussuchen, ob du eine Marke sein willst. Denn die Menschen werden dich in Schubladen stecken und dir ein Etikett anhaften – so oder so. Du kannst aber entscheiden, wie diese Marke aussehen soll und überlässt diese somit nicht dem Zufall. Denn je positiver deine Marke geprägt ist, umso erfolgreicher wirst du sein.
Die Frage nach dem Wie?
Für dich sollte die Frage daher nicht lauten, ob du Personal Branding betreiben solltest, sondern wie. Egal, ob du selbstständig, angestellt oder in einer anderen beruflichen Situation bist – beispielsweise auf Jobsuche: Das Personal Branding kann dich beinahe immer weiterbringen. Eine Marke bist du also schon von alleine, ohne dein Zutun, wie du nun weißt. Doch du kannst und solltest eben bewusst steuern, wie diese Marke – sozusagen dein Image – aussieht. Das funktioniert in folgenden Schritten:
- Wer bin ich? Identifiziere deine individuellen Stärken und Schwächen, Ziele, Ideale, Wertvorstellungen & Co.
- Wer will ich sein? Frag dich, an welcher Stelle du dich noch weiterentwickeln möchtest und packe diese Veränderungen an.
- Was zeichnet mich aus? Finde deine Alleinstellungsmerkmale, sozusagen positive Assoziationen, welche Kunden, Kollegen und andere Personen mit deiner Marke verbinden sollen.
- Welche Zielgruppe habe ich? Frage dich auch, was deine Zielgruppe interessieren beziehungsweise überzeugen könnte. Warum bist also genau du der oder die perfekte Wahl für deine Zielgruppe…
- Wie werde ich bekannter? Nun trittst du mit deiner Marke in die Öffentlichkeit. Sei es auf Social Media, bei Kongressen oder einfach am Abend in einer Bar: Baue dir ein großes Netzwerk auf und repräsentiere deine Marke einheitlich.
- Bin ich (noch) authentisch? Dabei geht es nicht darum, eine Rolle zu spielen. Stattdessen sollte deine Marke auf Authentizität basieren – aber eben auf der besten Version von dir selbst.
Solltest du also irgendwann das Gefühl haben, deine „Personal Brand“ passt nicht mehr perfekt zu dir, sprich du kannst dich nicht mehr zu 100 Prozent mit ihr identifizieren, kannst du diese natürlich jederzeit anpassen und verändern. Eigentlich handelt es sich beim Personal Branding also um nichts anderes als das klassische Branding wie bei einem großen Unternehmen auch. Zugleich stellt es eine Chance dar, dich selbst besser kennenzulernen und dir noch einmal darüber klar zu werden, wo du beruflich hinwillst.


Dich als „Brand“ vermarkten
Ebenfalls genau wie ein Unternehmen kannst du im nächsten Schritt in deine Selbstvermarktung investieren. Je nachdem, welches Image du ausstrahlen und vermitteln möchtest, eignen sich dafür ganz unterschiedliche Strategien. Ein einfaches Beispiel wäre schon eine passende Visitenkarte, die individuell auf dich als Marke zugeschnitten ist. Dabei kannst du gerne auch kreative Wege gehen und etwa außergewöhnliche Materialien nutzen.
Darüber hinaus kannst du auch andere Kommunikationsmittel nutzen, um dich als Marke zu präsentieren. Gerade ungewöhnliche Ideen bleiben bei anderen meist besser im Gedächtnis. Die Metapher mit den Schubladen und dem Etikett lässt sich auch ganz wörtlich nutzen. Letzteres ist eine simple Kommunikationsmöglichkeit, mit der du den verschiedensten Dingen dein „Etikett“ aufdrücken kannst – seien es deine Produkte oder andere Maßnahmen, mit denen du nach außen sichtbar wirst. Die verschiedenen Varianten geben dir einen großen Gestaltungsspielraum. Du könntest ein Etikett als klebbare Variante einer Visitenkarte einsetzen oder sie in Form eines Booklets als kompakte Version deines Portfolios verwenden.
Auch eine eigene Webseite ist eine gute Möglichkeit, dich zu vermarkten und bietet noch mehr Spielraum. Wichtig ist, dass alle gestalterischen Komponenten deinen Markencharakter widerspiegeln – von der Bildwahl über die Tonalität deiner Texte bis hin zur Farbwahl. Am Ende solltest du schließlich selbst mit deiner Personal Brand übereinstimmen, sprich deine Körpersprache oder Kleidung sollte ebenfalls dazu passen.
Fazit: Wenn du erfolgreich sein willst
…musst du eine Marke sein. Vor allem aber musst du eine starke Marke sein, die für deine Kunden, deinen Chef, oder wer auch immer deine Zielgruppe darstellt, greifbar ist. Sie sollen dich positiv assoziieren und dir vertrauen. Diesen Vertrauensaufbau schaffst du nur durch Authentizität, Berechenbarkeit und natürlich Selbstvertrauen. Denn wenn du dir selbst nicht vertraust – wieso sollte es dann jemand anderes tun? Das Personal Branding hilft dir also dabei, zu genau dieser Marke zu werden und führt dich somit zu (mehr) beruflichem Erfolg. Und auch für das Privatleben kannst du die eine oder andere wichtige Lektion mitnehmen. Denn so sehr du vielleicht auf Geheimnisse und die Spannung am Mysteriösen stehst…schlussendlich ist es auch in jeder zwischenmenschlichen Beziehung das Vertrauen, welches über Erfolg oder Misserfolg entscheidet!